Informationen zu laufenden Biotopverbundplanungen im Kreis Lörrach sowie zu Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie unten auf der Seite.

 


Der Biotopverbund – ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Artenvielfalt

Viele Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg sind gefährdet (zum Beispiel jeweils etwa die Hälfte der Wildbienen und Schmetterlinge). Damit droht nicht nur die Vielfalt und Schönheit unserer Natur zu verschwinden, sondern auch der vielfältige Nutzen intakter Ökosysteme für den Menschen, z.B. die Bestäubung von Pflanzen, die Filterung von Grundwasser oder die Speicherung von CO².

Ein Hauptinstrument zum Stopp des Artenverlusts ist der Biotopverbund. Ziel des Biotopverbundes ist die Verbindung von Lebensräumen (= Biotopen), sodass Tiere und Pflanzen sich dazwischen hin und her bewegen können. Auf diese Weise findet ein genetischer Austausch statt und den Arten steht insgesamt viel mehr Fläche als Lebensraum zur Verfügung als wenn die Biotope isoliert voneinander sind.

 

Weitere Infos zum Biotopverbund finden Sie hier:

 

Kommunale Biotopverbundplanungen

2020 wurde das Naturschutzgesetz neugefasst, in dem nun die Förderung des Biotopverbundes als wichtiges Ziel festgeschrieben wurde. Ausgangspunkt dafür war der Dialogprozess in Folge der Initiative „Rettet die Biene“ im Jahr 2019. Im Zuge des Dialogprozesses verständigten sich Naturschutz- und Landwirtschaftsvertreter zum Schutz der Artenvielfalt darauf, den Biotopverbund im Land massiv zu stärken. Jede Kommune ist nun dazu verpflichtet, den Biotopverbund bei ihren Planungen zu berücksichtigen. Dies geschieht idealerweise mithilfe der sogenannten Biotopverbundplanung, die vom Land mit 90% gefördert wird (die Kommune trägt also nur 10% der Kosten selber) und durch ein Landschaftsplanungsbüro durchgeführt wird.

Dabei wird der aktuelle Zustand des Biotopverbundes im Gemeindegebiet bewertet und besonders relevante Flächen für den Biotopverbund identifiziert, die in der Folge im Rahmen der Bauleitplanung möglichst von Bebauung freigehalten werden sollen. Zudem werden Maßnahmen vorgeschlagen, wie der Verbund verbessert werden kann. Die Umsetzung möglichst vieler dieser Biotopverbund-maßnahmen erfolgt im Anschluss an die Planung und trägt entscheidend zum Erhalt der Artenvielfalt in unserer Landschaft bei.

 

Beteiligung entscheidend für den Erfolg

Für eine erfolgreiche Planung und v.a. Umsetzung von Biotopverbund-Maßnahmen ist die Beteiligung der betroffenen Akteure enorm wichtig. Insbesondere die Landwirte und lokalen Naturschutz-Akteure sind wichtige Partner.

Landwirte spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Biotopverbundmaßnahmen. Deshalb ist es von großer Bedeutung, die Maßnahmen bereits während der Planung mit Ihnen abzustimmen. Die Biotopverbund-Planung betrifft vielfach landwirtschaftliche Flächen, weil diese einen Großteil der Offenlandfläche in Deutschland ausmacht. Das bedeutet aber keinesfalls, dass großflächig Flächen aus der Bewirtschaftung genommen werden sollen. Vielmehr sollen Maßnahmen gefunden werden, die gut in die Betriebsabläufe passen und gleichzeitig mit hoher Effizienz helfen, die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft zu erhalten. Idealerweise werden so Naturschutz-maßnahmen auf wichtigen Flächen des Biotopverbunds gebündelt (die oft landwirtschaftlich eher unproduktiv sind) und dadurch die restliche landwirtschaftliche Nutzfläche entlastet. Verschiedene Förderinstrumente, z.B. die Landschaftspflegerichtlinie (LPR), dienen zur Wertschöpfung von Biotopverbundmaßnahmen.Die Umsetzung von Biotopverbundmaßnahmen ist und bleibt für Landwirte freiwillig.

 

Naturschutz-Akteure können mit ihrem Wissen zu Artvorkommen, ihrem Erfahrungsschatz aus der Biotoppflege und ihren Ideen für zukünftige Maßnahmen zu einer fundierten und an den lokalen Naturraum angepassten Biotopverbundplanung beitragen.

 

Begleitung durch den LEV

Der Biotopverbund braucht Kümmerer: Die Biotopverbundplanung muss bekannt gemacht, die Kommunen bei Planung unterstützt, Landwirte und Naturschutz-Akteure eingebunden und zu guter Letzt die Maßnahmen umgesetzt werden. Dafür hat das Land in jedem Landkreis die Stellen der Biotopverbundbotschafter geschaffen. Die Biotopverbundbotschafter sind bei den Landschaftserhaltungsverbänden angesiedelt und bringen damit viel Erfahrung im Zusammenbringen und Vereinigen verschiedener Perspektiven mit.

Wenden Sie sich bei Fragen zum Biotopverbund gerne an Vivien von Königslöw, Biotopverbundbotschafterin im Landkreis Lörrach

 

vivien.vonkoenigsloew@lev-landkreis-loerrach.de

TEL: 07621/410-4504

Mobil: 0162/23 84 570


Biotopverbundplanungen im Landkreis Lörrach

Gemeindeverband Vorderes Kandertal

(Binzen, Eimeldingen, Fischingen, Rümmingen, Schallbach, Wittlingen)

Erste Biotopverbundplanung im Landkreis!

 

Laufzeit: Ende 2022 bis Mitte 2024

Planungsbüro: Trinationales Umweltzentrum (TRUZ), Weil am Rhein (https://www.truz-naturschutz.org/)

 

Die Planung ist fertiggestellt.

 

Termine zur Vorstellung:

  • 12. August 2024: Vorstellung für Landwirte und Winzer
  • 9. November 2024: Vorstellung für Naturschutz-Akteure und die interessierte Öffentlichkeit

Rheinfelden und Schwörstadt

Laufzeit: Anfang 2024 bis Mitte 2025

Planungsbüro: ProEco, Wehr (https://proeco-umweltplanung.de/)

 

Veranstaltungen zur Information und Beteiligung:

  • 29.4. und 2.5.2024: Auftaktveranstaltungen in Rheinfelden und Schwörstadt
  • 25.11. (Dossenbach) und 2.12.2024 (Minseln): Ortstermine zur Vorstellung von ersten Biotopverbund-Maßnahmen für Landwirte und weitere Interessierte

 

Hier können Sie die Präsentation der Auftaktveranstaltungen herunterladen:

Download
Einführung Biotopverbundplanung
240429_Auftaktveranstaltung Rheinfelden_
Adobe Acrobat Dokument 6.9 MB

Weil am Rhein

Laufzeit: Mitte 2024 bis Ende 2025

Planungsbüro: Trinationales Umweltzentrum (TRUZ), Weil am Rhein (https://www.truz-naturschutz.org/)

 

Veranstaltungen zur Information und Beteiligung:

Wird noch bekannt gegeben

 


Lörrach

Laufzeit: Mitte 2024 bis Ende 2026

Planungsbüro: ProEco, Wehr (https://proeco-umweltplanung.de/)

 

Veranstaltungen zur Information und Beteiligung:

Wird noch bekannt gegeben

 

 


Grenzach-Wyhlen

Laufzeit: Anfang 2025 bis Ende 2026

Aktuell noch in Ausschreibung

 

Veranstaltungen zur Information und Beteiligung:

Wird noch bekannt gegeben